Mittwoch, 6. Juli 2011

On the rocks

Nachdem es nachts gestürmt und sogar ein wenig geregnet hatte, war es am Morgen wieder klar und wolkenlos. Als wir frühstückten, wurde rund herum schon gepackt und abgereist; das lange Wochenende ist vorbei. Eine Familie mit 3 größeren Kindern aus Koblenz hatte sich am Abend doch noch getraut, ihren RV an den Strand zu fahren und stand nun hinter uns. Unser famoser Blick auf den See blieb uns also auch noch beim Frühstück erhalten.
Wir füllten den Kühlschrank und
den Tank in Page und machten uns auf den Weg ins Monument Valley.
Ich werd nicht müde zu erwähnen, dass die Landschaft auch auf solchen Verbindungsstrecken einfach unglaublich eindrucksvoll ist. Mal zieht sich ein Felsmassiv über 50 km neben der Strasse hin, mal ist bis zum Horizont nichts als Steppe zu sehen. Die Weite des Landes und die sich selbst überlassene Natur über hunderte von Meilen lassen nur erahnen, welchen Strapazen die Siedler damals auf ihrem Weg von Ostem nach Westen ausgesetzt waren.
Am frühen Nachmittag erreichten wir das Monument Valley.



Hier haben die Navajos mächtig aufgerüstet. Stand beim letzten Besuch hier gerade mal ein bescheidenes Visitor-Center, gibts jetzt hier ein nagelneues grosses Hotel mit grosser Lobby, einen Giftshop und einen neuen Visitor-Center, in dem auf Tafeln die Geschichte Amerikas und der Navajos erzählt wird. Nun ja, die Indianer wissen, wie man Geld macht...
Das merkten wir auch, als wir die Guided-Tour durch das Valley machen wollten. Am einzigen "Guided Tours-Häuschen" warteten eine Hand voll Navajos auf ein paar Bleichgesichter, denen sie ihre Touren feilboten. Es gab eine 2,5h Tour und eine 1,5h Tour, letztere boten die Indianer aber nicht wirklich an sondern taten sie mit den Worten "that can you do on your own" ab. Für die 2,5 h Tour wollte der Häuptling $ 78 pro Person haben. Als er dann merkte, dass mir die $312 dann doch erheblich zu viel waren, grummelte er irgendwas von "what can you afford?". Ich, noch etwas sprachlos von den $312, hatte die Tour im Geiste schon abgehakt, als er plötzlich den Taschenrechner zuckte, wild drauf rum tippte und mir eine 117 entgegenhielt.".117 für alle 4 ??"."Ja !" Ungläubig guckte ich ihn an und fragte, ob er denn meine Visa-Card akzeptieren würde ? Wenn man sich die Bruchhütte des Indianers ansah, die ca. 4 qm gross war und beim nächsten Luftzug zusammenzufallen schien, war meine Frage ähnlich abwegig wie die Annahme, es würde Leben auf dem Jupiter geben.
So war es denn auch: "Only Cash!". Jetzt freuten wir uns dann doch über die Investitionen der Navajos, denn das neue Hotel bot einen Geldautomaten !! Zurück beim Häuptling versicherte ich mich abermals, dass es bei den $117 für uns 4 bleiben würde, denn der Häuptling wollte die Dollars gar nicht sofort haben. Wir nahmen zunächst erstmal im Jeep Platz. Kurz vor der Abfahrt kam ein weiterer Navajos mit einem Quittungsblock und forderte unerwartet bürokratisch sein Salär ein. Nun ging's denn auch los: Zusammen mit einem Pärchen aus Italien, einem aus Canada und einem asiatisch aussehenden Pärchen fuhren wir in einem unglaublich alten und klapprigen Pritschen- Jeep ins Navajos-Gebiet.
Leider erwies sich der 117-Dollar-Navajo-Guide als ziemliche Pleite. Beim ersten Stop erwähnte er noch kurz und lustlos die Namen der Mesas, beim darauffolgenden Stop hieß es dann einfach nur noch "Fotostop". Na egal, die Namen der Felstürme konnte ich mir eh nicht merken. Allerdings war die Rundtour m.E. trotzdem klasse !! Die Mesas sind eh eindrucksvoll und die Fahrt auf dem Pritschenjeep durch die rote Wüste ziemlich aufregend, sandig und holprig!! Nach den 2,5 Stunden hatten wir alle das dringende Bedürfnis zu duschen. Dies taten wir dann auch auf dem in der Nähe gebuchten Campground !!



Danach schmiss ich noch den Grill an und wir genossen ein leckeres Barbeque !!

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