Mittwoch, 13. Juli 2011

Just more Vegas !!

Yeah, so ein Tag in Vegas beginnt mit harter Arbeit...für die Klimaanlage unseres RVs. Die Sonne knallt auf die Breitseite unserer "Stretch-Limousine mit eingebauter Dusche" und lässt die Wand zur 10 Meter langen Heizung werden....da kommt die Klimaanlage selbst auf "High" nicht gegen an.
Wir frühstücken gegen 9 ( hat schon mal jemand im Hochsommer auf einem IKEA-Parkplatz vor Ladenöffnung im Auto gefrühstückt ? So in etwa ist das hier :-) ) und müssen dann unbedingt (!!!) in die Outlet-Stores südlich von Vegas fahren. ( Antonia hätte sich sonst
neue Eltern gesucht!! )
Dort angekommen ziehen wir von Store zu Store und finden..NIX !!!
Diese Outlet-Stores müssen bestimmt mal ein Knüller gewesen sein, aber heute finden wir als "Schnäppchen" nur Ramsch und der Rest ist "frisch eingetroffen" und zu Origonalpreisen wie in jedem anderen Laden auch zu haben. Ein totaler Reinfall. Ich hab fast das Gefühl, man weiß, dass die Touris dort hin fahren und denken, dort günstig einkaufen zu können und man wird dann mit der angebotenen Ware und dem Preis gründlich verar***t.



Also fahren wir auch ohne nur einen Dollar ausgegeben zu haben wieder ab. Wir kaufen noch kurz ein paar Lebensmittel im örtlichen VONS ein und amüsieren uns über die Kerle, die hinter der Kasse an einer Reihe "einarmiger Banditen" zocken, während ihre Ladies wohl den Wocheneinkauf absolvieren.
Noch was lustiges : Dass es Drive-through Fast Food Restaurants gibt ist jedem klar. Daß es inzwischen auch Drive-through Geldautomaten gibt, konnten wir schon in Page und Moab feststellen, aber Drive-through Apotheken sind uns das erste Mal in Vegas aufgefallen. Wir witzeln rum, was noch alles als Drive-through Einzug finden mag...vielleicht erledige ich meinen 7h Job in D auch bald mal als Drive-through oder ein Drive-through Zahnarzt wär doch auch mal innovativ. Vielleicht kann Oli seine Heilpraktiker-Dienste ja auch im Drive-through Verfahren anbieten *grins*

Anschliessend fuhren wir noch am Bellagio vorbei, um endlich unsere Karten für die abendliche Show abzuholen. Ganz dreist fahren wir mit dem 30 Fusser einfach mal direkt vor den Haupteingang :-) Dort treffen ansonsten nur private PKWs der Hotelgäste oder Taxis ein...ein RV ist dort wohl so gut wie nie zu sehen. Leicht verunsichert kommt sofort einer der Security-Typen auf uns zu und ich erkläre ihm, dass wir "nur kurz" unsere Tickets für die Show abholen wollen. Sehr freundlich aber direkt gibt er uns zu verstehen, dass wir unseren RV währenddessen aber leider nicht vorm Haupteingang stehen lassen können. Sauerei !! Na gut, ich geb mich kompromissbereit und parke 50 Meter weiter in der 3-spurigen Abfahrtstrasse des Bellagio.


Nur wenige Minuten später sind wir wieder am KOA und geniessen den Rest des Nachmittags am Pool.

Gegen kurz vor 18h machen wir uns wieder auf den Weg ins Wespennest. Vegas ist unglaublich. Menschen wohin man blickt. In jedem Shop, in jedem Kasino. In jedem Restaurant und überall auf der Strasse, in den Bussen und in den Hotels. Menschen aller Rassen und aller Nationen. Wie in einem Ameisenhaufen. Vegas ist und bleibt eine völlig durchgeknallte Stadt der Extreme. Aber auch hier kommen Krisen an. 2 Hotelneubauten ruhen seit 2009, den Investoren sei das Geld ausgegangen, sagt der Taxi-Fahrer. Und wenn hier 2 Hotels angefangen werden, heisst das, daß der Platz von mind. 10 Fussballfeldern pro Hotel nun brach liegen. Wir gehen vom Circus Circus kommend an diesen Bauruinen vorbei, lassen auch das Treasure Island rechts liegen, laufen ca. 15 min allein schon am Caesar's Palace vorbei und kommen nach einer knappen Stunde ins Bellagio.
Puh, der Temperaturunterschied zwischen den klimatisierten Hotels und der Wüstenstadt ist stets eindrucksvoll. Sauna und Kneipp-Bad im ständigen Wechsel.
Im Bellagio müssen wir ( vom Haupteingang kommend ) das Casino durchqueren ( wie in jedem Hotel ) Ich erkläre Antonia Roulette, Black Jack, einarmige Banditen, High Value Rooms und vieles mehr. Die Casinos sind gut gefüllt, die Roulette- und Black Jack Tische sogar ausgebucht.
Ein Mann springt an einem Roulettetisch jubelnd in die Höhe, seine Mitspieler applaudieren frenetisch. Wer weiß, vielleicht hat er in diesem Augenblick mehr gewonnen, als das Mädel, das ihm den Drink bringt im ganzen Jahr mit Kellnern verdient. Wieviele verspielen aber auch ihr Hab und Gut und wachen am nächsten Morgen mit Nichts mehr auf ?! Vegas, eine Stadt der Exteme und Superlativen.

And now Ladies and Gentlemen : Its showtime : Cirque du Soleil veranstaltet unzählige Shows in Vegas, eine der atemberaubendsten ist die Show mit dem schlichten Namen "O".
Lange haben wir gezögert, ob wir uns diese Show leisten wollen aber wann kommt man schon nochmal nach Vegas ??
Wir nehmen unsere Plätze ein und lassen uns knapp 2h in die Welt der Unterwasserdämonen entführen. "O" ist eine Wasser- ( und Feuer-) Show. Die Bühne ist ein riesiger "Pool" mit beweglichen Bodenelementen. Die Darsteller entsteigen dem Wasser, springen wieder hinein und laufen im nächsten Moment drüber hinweg. Ganze Flügel versinken im Wasser und werden nicht wieder gesehen. Ein unglaubliches Spektakel. Überall auf der Bühne ist stets was los. Artisten an jeder Ecke. Eine Überflutung der Sinne. Nach 2h schwimmt ein Korb auf dem Wasser, heraus wird der Vorhang gezogen, der sich wie von selbst aufhängt und dem Trubel ein jähes Ende bereitet. Fasziniert aber auch ertränkt in audiovisuellen Erlebnissen verlassen wir das Bellagio.

Wir schauen noch im Monte-Carlo und im New York, New York vorbei und sind auch nach 11 Jahren zu geizig, für die Achterbahnfahrt die inzwischen 14 Dollar zu berappen. Schon von der Müdigkeit leicht angeschlagen , welchseln wir beim Blick aufs MGM noch einmal die Strassenseite und fahren mit der Tram vom Excalibur in Richtung Luxor ab. Dummerweise erwischen wir eine Express-Tram, die am Luxor vorbei ins Mandalay Bay fährt. Nach Durchquerung des gefühlt 1000. Casinos finden wir gegen Mitternacht den Weg zurück ins Luxor, die bekannte Pyramide am nördlichen Ende des Strips. Hier beenden wir nach deren Besichtigung unsere Tour und nehmen ein Taxi zurück. Der äußerst sympathische Taxifahrer kennt sich aus, steuert den Hintereingang unseres KOA-Campgrounds an und fährt uns direkt vor unseren RV. Super ! Das kommt jetzt gerade recht !
Wir machen uns noch fix eine Suppe warm und fallen danach völlig groggy ins Bett.

Das war Vegas. Hier kann man Wochen lang sein, und dennoch nur einen kleinen Einblick erhaschen. Manche mögen hier die Party ihres Lebens feiern, andere gewinnen oder verspielen grosse Summen Geld. Mittendrin arbeiten viele für wenig Geld in den Hotels, Restaurants und Casinos und andere heiraten zwischen angetrunkenen Touris in Shorts und Sandalen. All das und noch viel viel mehr ist hier möglich. Jeden Tag aufs Neue, 365 Tage im Jahr. Ein Ameisenhaufen zum Mitkrabbeln für jedermann! It's Vegas, Baby!




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